Gewinner Kategorie „Digitalisierung“
Kepler Universitätsklinikum
Mag. Nina Füreder
Gewinner Kategorie „Digitalisierung“
Kepler Universitätsklinikum
Mag. Nina Füreder
Die Digitalisierung bringt Veränderung, sie bietet aber auch enorme Chancen, durch neue Technologien das Effizienzpotential bei mindestens gleichbleibender, häufig aber sogar höherer Qualität zu erschließen. Der erste Schritt auf dem Weg in die Digitalisierung ist die Optimierung der Prozesse.
Null-Fehler Qualität als wichtiger Antreiber folgt dem Prinzip „First time right“. Mit anderen Worten: Jede Durchführung von Prozessaktivitäten, die eine Null-Fehler-Qualität verfolgt und möglichst nah erreicht wird, führt zu weniger Behandlungsfehler sowie zu deutlich weniger Aufwand der Fehlerbeseitigung.
Mit Hilfe von Order Sets werden Aufnahmeprozesse unterstützt. Routineprozesse bzw. Behandlungspfade können soweit technisch bereitgestellt werden, dass dem medizinischen Personal eine enorme Unterstützung und Erleichterung in ihrem Arbeitsalltag zu Gute kommt. Zudem wird Medizinisches Wissen und neueste Forschungserkenntnisse so bereitgestellt, dass sie direkt in die Behandlungspraxis der Patienten miteinfließen. Order Sets machen entscheidungsrelevante Informationen an den richtigen Stellen explizit und helfen Ärzten so informiert wie möglich zu entscheiden.
Das Pilotprojekt für elektronische Anordnungssets am Kepler Universitätsklinikum (KUK) hat nachweislich bewiesen, dass vorgefertigte Auswahllisten den Prozess des elektronischen Anordnens beschleunigen, die Patienten/Mitarbeiter-Sicherheit erhöhen und evidenzbasierte Medizin im hektischen Berufsalltag unterstützten können.
Gewinner Kategorie „Medikationssicherheit“
Konventhospital der Barmherzigen Brüder Linz
Mag.pharm. Dr. Theodora Steindl Schönhuber, aHPh
Mag.pharm. Gunda Gittler, MBA, aHPh
Gewinner Kategorie „Medikationssicherheit“
Konventhospital der Barmherzigen Brüder Linz
Mag.pharm. Dr. Theodora Steindl Schönhuber, aHPh
Mag.pharm. Gunda Gittler, MBA, aHPh
Im Konventhospital der Barmherzigen Brüder Linz wurde die Medikamentenversorgung - erstmals im österreichischen Krankenhauswesen - von manuellem Dispensieren durch Pflegekräfte auf Unit Dose Verblisterung durch die Apotheke umgestellt. Ausgangspunkt war die hohe Arbeitsbelastung der PflegemitarbeiterInnen durch Covid-19 im Herbst 2020. Durch die Herstellgenehmigung der Apotheke und die seit Jahren implementierte, elektronische Fieberkurve konnte rasch die Versorgung mit neuverblisterten Arzneimitteln übernommen werden.
Gezeigte Vorteile:
Aufgrund dieser positiven Erfahrungen und der hervorragenden interdisziplinären Zusammenarbeit wurde das Projekt weitergeführt und die Unit Dose Versorgung auf alle Betten-führenden Stationen ausgedehnt mit dem Ziel die PatientInnenversorgung weiter zu optimieren.
Download: Präsentation » (pdf)
Gewinner Kategorie „Ausbildung & Training“
CRCS / Medizinisches Simulationszentrum Salzburg
PD Dr. Florian B. Lagler
Gewinner Kategorie „Ausbildung & Training“
CRCS / Medizinisches Simulationszentrum Salzburg
PD Dr. Florian B. Lagler
Die STICS-Intervention wurde vor Verfügbarkeit vor COVID-Impfungen und in Erwartung der zweiten Pandemie-Welle initiiert und sollte folgende Risiken adressieren:
Dafür wurde in innovativer Weise Methoden und Expert*innen aus dem Qualitäts- und Risikomanagement und der medizinischen Simulation in eine Kooperation eingebracht. Darüber hinaus wurden weitere Expert*innen aus der klinischen Hygiene, klinischen Psychologie etc. zu in einer interdisziplinären, interprofessionellen Faculty zusammengeführt. So gelang es auf der Basis der wichtigsten Erkenntnisse aus der ersten COVID-Welle, die unter anderem aus CIRS-Meldungen und Sicherheitsaudits stammten, klinische Simulationsszenarien zu erstellen. In Live-Online Simulationen konnten damit in 2 Monaten 104 Pflegende und Ärzt*innen trainiert werden. Neben einer signifikanten Verbesserung der subjektiven Kompetenz (Selbstevaluation) der Teilnehmer*innen ergab sich eine nachhaltige Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Qualitäts- und Risikomanagement und den Simulationsteams des Medizinischen Simulationszentrums.
Gewinner Kategorie „Organisationsentwicklung“
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Salzburg
Florian Krüttner, MSc IPM, DGKP
Gewinner Kategorie „Organisationsentwicklung“
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Salzburg
Florian Krüttner, MSc IPM, DGKP
Bis zum 2. Juni 2019 fand im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Salzburg durch jeden Fachbereich eine dislozierte eigenständige Aufnahmeplanung statt. Eine fachübergreifende Belegungsplanung, Patientenkoordination und Auslastungsoptimierung waren damit nicht gegeben. Durch diesen Umstand wurden Mitarbeiter insbesondere der Pflege und Medizin mit organisatorischen und koordinierenden Aufgaben belastet, welche erhebliche zeitliche Ressourcen erfordert haben. Mit dem Programm „Patientenorientiertes zentrales Aufnahmemanagement“ und den darin enthaltenen Projekten „Implementierung eines zentralen Belegungsmanagements“, „Implementierung einer Aufnahme- und Versorgungseinheit“ und einer „Zentralen Patientenaufnahme“ wurde das Ziel verfolgt, neben einer deutlich verbesserten Patienten- und Serviceorientierung eine fächerübergreifende optimierte Ressourcennutzung unter Berücksichtigung der Erfordernisse der jeweiligen Fachdisziplin zu gewährleisten. Ein weiteres Ziel war, durch klare, schlanke Prozesse den Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, sich vermehrt auf ihre jeweiligen Kernkompetenzen konzentrieren zu können. Zusätzlich wurde mit standardisierten präoperativen ambulanten Vorbereitungsprozessen das Ziel einer besseren Planungssicherheit für Patienten verfolgt. Mit 03.11.2020 konnte das Programm vollständig umgesetzt werden. Aus Aktualitätsgründen ist zu bemerken, dass sich gerade in Krisenzeiten der SARS-COV-2-Pandemie das zentrale Belegungsmanagement sehr bewährt hat.
Gewinner Kategorie „Ausbildung & Training“
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Graz
Dr. Armin Gradwohl
Gewinner Kategorie „Ausbildung & Training“
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Graz
Dr. Armin Gradwohl
Das Ziel unserer berufsgruppenübergreifenden Notfalltrainings ist einerseits, die Handlungssicherheit der agierenden Personen in Notfallsituationen zu erhöhen und andererseits, das Equipment und die Arbeitsumgebung möglichst funktionell und sicher zu gestalten. Daraus ergibt sich letztendlich eine signifikante Erhöhung der Patientensicherheit.
In regelmäßig stattfindenden Simulationstrainings werden unter Zuhilfenahme unseres Videodebriefingsystems Verbesserungsstrategien im fachlichen aber auch im kommunikativen Bereich erarbeitet.
Gerade in der Kommunikation zwischen unterschiedlichen Berufsgruppen eines Krankenhauses liegt ein sehr großes Fehlervermeidungspotential.
Gewinner Kategorie „Patient Empowerment“
LKH-Univ. Klinikum Graz
Mag. Dr. Magdalena Hoffmann, MBA, MSc
Gewinner Kategorie „Patient Empowerment“
LKH-Univ. Klinikum Graz
Mag. Dr. Magdalena Hoffmann, MBA, MSc
Entlassungen aus dem Krankenhaus können für Patient*innen ein Sicherheitsrisiko sein. Es kommt zu einer Versorgungsunterbrechung und medizinische Informationen können verlorengehen. Mangelhaftes Informationsmanagement kann zu Informationsdefiziten, Rückfragen, Fehlinformationen, Schaden an der Gesundheit und zu Wiedereinweisungen führen.
Der ärztliche Entlassungsbrief ist dabei ein wichtiges Dokument zum sicheren Transport von komplexen medizinischen Informationen. Er soll im Rahmen des Entlassungsgespräches mit u.a. evidenzbasierten Gesundheitsinformationen (z.B. Merkblätter) übergeben werden.
Die Herausforderung ist, dass derzeit die Entlassungsinformationen (Entlassungsbrief, Gesundheitsinformationen) keinen einheitlichen Strukturen und internationalen Qualitätskriterien folgen. Gesetzliche Vorgaben zur Digitalisierung und Vereinheitlichung sind vage bzw. lückenhaft umgesetzt.
Der ärztliche Entlassungsbrief wird oft nicht oder verspätet übermittelt, die Inhalte sind nicht patient*innen-zentriert gestaltet und in der Ausbildung fehlt strukturiertes Training.
In diesem Organisationsentwicklungsprojekt wurde mit Patient*innen und anderen wichtigen Stakeholdern wie Pflegepersonen und medizinisch-technischen Diensten, nachhaltige Qualitätssicherungsmaßnahmen und zukunftsweisende Empfehlungen zur Verbesserung der Entlassungsinformationen etabliert und überprüft.
Gewinner Kategorie „Rettungswesen“
Österreichisches Rotes Kreuz Tirol
Armin Laiminger / David Holzer
Gewinner Kategorie „Rettungswesen“
Österreichisches Rotes Kreuz Tirol
Armin Laiminger / David Holzer
Vom Rettungsdienst Tirol (Österreichisches Rotes Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund, Johanniter Unfallhilfe, Malteser Hospitaldienst und Österreichischer Rettungsdienst) werden jährlich ca. 310.000 Patienten/-innen betreut. Ein Großteil der Personen ist nicht selbstständig mobil, also auf Transportunterstützung mittels Tragstuhl oder Fahrtrage angewiesen. Im Umgang mit diesen Transporthilfen passieren dem Sanitätspersonal Handhabungsfehler, welche zu Verletzungen von Patienten führen. Nach ausführlicher Analyse von gemeldeten Zwischenfällen (tatsächliche Schäden und CIRS-Einträgen) wurde die Initiative „Sichere Handhabung von Fahrtrage und Tragestuhl“ zur langfristigen Minimierung von Verletzungsrisiken ausgearbeitet und umgesetzt. Standbein der Initiative war ein in Tirol erstmalig verpflichtendes Fortbildungskonzept für alle Sanitäter/innen. Zudem wurden Ausbildungskonzepte angepasst und durch Aufstockung der finanziellen Mittel zusätzliche Übungsgeräte beschafft. Zur langfristigen Sicherstellung des Projektes wurden Arbeitszeitressourcen geschaffen, welche überwiegend im Monitoring, der Fallbearbeitung und in der fortlaufenden Themensensibilisierung eingesetzt werden. Nach einer nunmehr mittlerweile fast vierjährigen Projektdauer kann der langfristige Erfolg sehr eindrücklich mit -77% Prozent an Patientenverletzungen belegt werden. Es handelt sich um ein laufendes Projekt, es werden also weiterhin unterschiedliche Methoden zur Verbesserung der Handlungssicherheit umgesetzt.
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Gewinner Kategorie „Rettungswesen“
Christophorus Flugrettungsverein
Prof. Dr. Wolfgang Voelckel, M.Sc.
Gewinner Kategorie „Rettungswesen“
Christophorus Flugrettungsverein
Prof. Dr. Wolfgang Voelckel, M.Sc.
Die Covid-19 Pandemie hat die Flugrettung vor große Herausforderungen gestellt. Innerhalb kürzester Zeit mussten Verfahren zum sicheren Umgang mit Patienten entwickelt werden und rund 500 Einsatzkräfte in ganz Österreich fortlaufend geschult bzw. über neue Entwicklungen informiert werden. Obwohl die OEAMTC Flugrettung auch in Quarantänegebieten zur notfallmedizinischen Erstversorgung von kritischen Patienten eingesetzt wurde, gelang es durchgängig einsatzbereit zu bleiben und die Zahl der Quarantäneabsonderungen sehr gering zu halten. Ebenso konnten durch die Einführung der täglichen Antigentestung der Einsatzteams Clusterbildungen innerhalb der Organisation vermieden werden.
Möglich wurde dies durch:
Seit Beginn der Pandemie hat die OEATMC Flugrettung mehrere hundert Covid-19 Patienten versorgt und / oder transportiert.
Somit konnte ein wesentlicher Beitrag zur Auflösung von Intensivbehandlungsengpässe geleistet werden.
Gewinner Kategorie „Organisationsentwicklung“
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien
Bettina Koch, MBA, CHRM
Gewinner Kategorie „Organisationsentwicklung“
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien
Bettina Koch, MBA, CHRM
EOC Environment of Care Safety Rounds = Umgebungssicherheitsrunden finden seit 2018 im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien statt. Einmal im Quartal werden mit einer interdisziplinären Gruppe (Risiko- und Qualitätsmanagement, Pflege, Haustechnik, Hygiene, IT, Hausreinigung) alle Stationen und Ambulanzen abgegangen und auf Einhaltung selbst auferlegter Standards begutachtet. Ziel ist die Verbesserung der Arbeitsabläufe, der PatientInnensicherheit und der MitarbeiterInnensicherheit.
Zentrales Werkzeug ist die Checkliste der Umgebungssicherheitsrunden. Diese umfasst: Sicherheit der PatientInnen und MitarbeiterInnen, Notfallmanagement, Feuersicherheit, die Lagerung, Kennzeichnung und Kontrolle von medizinischem Equipment und bauliche/funktionelle Aspekte.
Die Checkliste wird auch wöchentlich auf der jeweiligen Station/Ambulanz bzw. in den OPs kontrolliert.
Mit dem Projekt wurde ein standardisierter Prozess zur sichereren Gestaltung des „Environment of Care“, angelehnt an Zertifizierungsverfahren durch die Joint Commission in den USA, geschaffen.
Durch diese Initiative ist es gelungen Mängel sukzessive zu reduzieren und ein einheitliches und übersichtliches Tool zu entwickeln, mit dem wichtige Notfallszenarien laufend wiederholt und wesentliche Sicherheitsaspekte kontinuierlich und standardisiert kontrolliert werden können.
Im Jahr 2020 wurde das Projekt bereits im Rahmen der „Best Practice“ – Initiative der KTQ-GmbH ausgezeichnet.
Gewinner Kategorie „Mitarbeitersicherheit“
Wiener Gesundheitsverbund – Klinik Hietzing
Miriam Ablöscher, MA
Gewinner Kategorie „Mitarbeitersicherheit“
Wiener Gesundheitsverbund – Klinik Hietzing
Miriam Ablöscher, MA
Als Second Victim Phänomen bezeichnet man die Problematik, dass Spitalspersonal durch die Beteiligung an einem medizinischen Zwischenfall selbst traumatisiert und so zum „zweiten Opfer“ des Ereignisses werden kann. Behandlungsfehler, unerwartete Todesfälle und andere überraschende, kritische Ereignisse im Klinikalltag können für alle involvierten MitarbeiterInnen traumatisierend sein und schwere psychische Probleme, bis hin zum Suizid, auslösen. Deshalb ist es überaus wichtig, betroffenen MitarbeiterInnen rasche, niederschwellige und abgestufte psychosoziale Unterstützung zukommen zu lassen.
Um das Personal nach traumatischen Ereignissen zu unterstützen, wird an der Klinik Hietzing mit dem Projekt „Kollegiale Hilfe (KoHi)“ ein flächendeckendes Netz an Psychischen ErsthelferInnen aufgebaut. Seit Mai 2019 wurden bereits über 100 MitarbeiterInnen zu Kollegialen HelferInnen („KoHi") geschult und es konnten seither 20 hilfreiche KoHi-Einsätze verzeichnet werden. Die Kollegiale Hilfe bietet rasche, niederschwellige und vertrauliche Unterstützung nach kritischen Ereignissen. Sie stellt damit eine sinnvolle Ergänzung zu professioneller Krisenintervention vor Ort dar.
In vielen Blaulichtorganisationen sind bereits ähnliche kollegiale Hilfsprogramme etabliert. In deutschsprachigen Krankenhäusern waren diese bislang jedoch kaum vorhanden. Daher gilt das Projekt KoHi als innovatives Pilotmodell im gesamten deutschsprachigen Raum.
Download: Präsentation » (pdf)