Gewinner Kategorie Simulation
Landesklinikum Wiener Neustadt Karl Landsteiner Institut für medizinische Simulation und Patientensicherheit
Prim. Dr. Helmut Trimmel, MSc
„Aufbau eines Trainingszentrums für simulationsbasiertes Crisis Resource Management Training in der Medizin“
GewinnerbeitragGewinnerbeitrag Kategorie Kategorie Simulation
Landesklinikum Wiener Neustadt Karl Landsteiner Institut für medizinische Simulation und Patientensicherheit
Prim. Dr. Helmut Trimmel, MSc
„Aufbau eines Trainingszentrums für simulationsbasiertes Crisis Resource Management Training in der Medizin“
Irrtum und Fehler sind auch in der klinischen Medizin häufig: spätestens seit der Veröffentlichung des Reports „To err is human“ des Institutes of Medicine im Jahr 2000 ist dies eine bekannte Tatsache. Schätzungen gehen davon aus, dass „nicht-intendierte Ereignisse“ zu den 10 häufigsten Todesursachen in der stationären Patientenbehandlung zählen; der im März 2014 publizierte Krankenhaus-Report der AoK spricht von rd. 18.800 tödlichen „Fehlern“ in Deutschland, ein Großteil davon wäre potentiell vermeidbar. Es ist klar, dass diese Problematik auch in Österreich nicht grundlegend anders sein kann.
Unsere Initiative zielt darauf ab, durch eine Erhöhung der Kompetenz des menschlichen Handelns in kritischen Situationen einen Beitrag zur Reduktion der genannten Problemstellung und damit direkt zur Erhöhung der Patientensicherheit zu leisten. Ähnlich wie Piloten am Flugsimulator werden Ärzte und Pflegepersonen an unserer Institution simulierten kritischen (Behandungs-)Situationen unter audiovisueller Kontrolle ausgesetzt. Im Anschluss an die Patientenbehandlung erfolgt eine interaktive Aufarbeitung der Ereignisse in Form eines von geschulten Instruktoren angeleiteten Debriefings. Unterstützend werden theoretische Kenntnisse zu sicherer Kommunikation, Entscheidungsfindung sowie den psychologischen bzw. physiologischen Grundlagen des menschlichen Handelns in kritischen Situationen vermittelt.
Gewinner Kategorie Hygiene
Konventhospital Barmherzige Brüder Linz
OA Priv. Doz. Dr. Benjamin Dieplinger
„Vermeidung postoperativer Wundinfektionen bei Sectio Caeserea (Kaiserschnitt) im Konventhospital der Barmherzigen Brüder Linz – Ein umfassender und interdisziplinärer Ansatz“
GewinnerbeitragGewinnerbeitrag Kategorie Hygiene
Konventhospital Barmherzige Brüder Linz
OA Priv. Doz. Dr. Benjamin Dieplinger
„Vermeidung postoperativer Wundinfektionen bei Sectio Caeserea (Kaiserschnitt) im Konventhospital der Barmherzigen Brüder Linz – Ein umfassender und interdisziplinärer Ansatz“
Ziel der Initiative war es, alle evidenzbasierten Maßnahmen zur Verhinderung postoperativer Wundinfektionen bei Sectio Caeserea (Kaiserschnitt) dauerhaft im klinischen Alltag zu implementieren.
Basis dafür lieferte die seit mehr als 10 Jahren an der Johns Hopkins Universität entwickelte „Comprehensive Unit Based Patient Safety“ (CUSP) – Strategie. Kernpunkt dieser CUSP-Strategie ist die Einbindung des Wissens der „Patient Safety Science“ sowie der „Human Factor“-Problematik. Unser Projekt zielte darauf ab, den umfassenden und interdisziplinären CUSP-Ansatz auf hausbezogene Verhältnisse zu adaptieren und anzuwenden.
Gewinner Kategorie CIRS
Kardinal Schwarzenberg’sches Krankenhaus Betriebsgesellschaft mbH
DI Daniela Waltritsch, BSc
StPfl. Volker Hübl, MSc
„Risikomanagement/CIRS – Neue Wege in der CIRS Meldungsbearbeitung“
GewinnerbeitragGewinnerbeitrag Kategorie CIRS
Kardinal Schwarzenberg’sches Krankenhaus Betriebsgesellschaft mbH
DI Daniela Waltritsch, BSc
StPfl. Volker Hübl, MSc
„Risikomanagement/CIRS – Neue Wege in der CIRS Meldungsbearbeitung“
Der Fortschritt in der Medizin, mit immer mehr Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten (bei entsprechend höheren Risiken) und das Umdenken der Patienten (gesteigerte Erwartungshaltung, vermehrte Klagen), sowie verschärfte gesetzliche Rahmenbedingungen fordern Gesundheitseinrichtungen zu Initiativen bezüglich der Erhöhung der Patientensicherheit. Der Fokus geht immer mehr in Richtung Fehler finden bevor sie entstanden sind. Aus diesem Grund hat sich unser Krankenhaus zum Ziel gesetzt, die Patienten- & Mitarbeitersicherheit durch Etablierung eines gelebten Risikomanagementsystems aktiv zu beeinflussen.
Klare Strukturen und Prozesse sind im Risikomanagement die Basis. Es gilt allerdings zu bedenken, dass ohne Akzeptanz und Risikobewusstsein der Mitarbeiter das beste System nicht gelebt wird. Durch zahlreiche Schulungen im Umfeld der Beschäftigten und Etablierung eines einfachen, aber ausgeklügelten Prozesses hat das Risikomanagement/CIRS das Vertrauen der Mitarbeiter erlangt. Einzigartig an „unserem CIRS“ ist das selbst entwickelte Rückmeldungssystem, das die Findung von praxistauglichen Lösungen effizient unterstützt und auf die fachliche Expertise eines breit aufgestellten Netzwerkes an ausgebildeten/zertifizierten klinischen Risikomanagern in allen Abteilungen zurückgreifen kann.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich das Risikomanagementsystem gut etabliert und sich auch gute Lösungsansätze für eine bessere Sicherheit ergeben haben. Es ist der Kollegialen Führung ein großes Anliegen das Credo „Blame and Shame“ aus dem Krankenhausalltag zu verbannen. Mitarbeiter mit Risikobewusstsein sollen nicht mehr fragen „Wer?“ sondern „Warum ist es überhaupt so weit gekommen?“.
Gewinner Kategorie Hygiene
Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz
Prim. Dr. Gerald Pichler, MSc
Hygienefachkraft DGKP Christian Pux
„Multiresistente Krankheitserreger - Herausforderung angenommen!“
GewinnerbeitragGewinnerbeitrag Kategorie Hygiene
Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz
Prim. Dr. Gerald Pichler, MSc
Hygienefachkraft DGKP Christian Pux
„Multiresistente Krankheitserreger - Herausforderung angenommen!“
Multiresistente Krankheitserreger gehen oft mit erhöhter Morbidität und Mortalität als auch mit steigenden Kosten für das Gesundheitssystem einher. In einer Prävalenzuntersuchung in der Albert Schweitzer Klinik Graz wurde auf Langzeitstationen (Medizinische Geriatrie und Wachkoma) der Trägerstatus von „Methicillin resistenten Staphylococcus aureus“ (MRSA) ermittelt und die Dekontaminierung mittels antibiotikafreier octenidin-basierter Substanzen getestet.
Ziel des Projektes war die Erhöhung der Patientensicherheit durch ein flächendeckendes MRSA-Screening und die Verminderung körpereigener MRSA-Infektionen durch Dekontamination der MRSA-positiven PatientInnen. Dies sollte auch zum Schutze des Personals und der BesucherInnen dienen und zur Optimierung des Hygienemanagements beitragen.
Insgesamt wurde bei 25 (20%) der 126 eingeschlossenen PatientInnen ein MRSA-Trägerstatus diagnostiziert. Besonders hoch war die Prävalenz an den Wachkomastationen, wobei hier mehr als 90% aller PatientInnen direkt von Intensivstationen aufgenommen wurden und somit eine Hochrisiko-Gruppe darstellen. Positiv getestete Lokalisationen waren im Bereich Haut, Nase, Tracheostoma und an PEG-Einstichstellen.
Nach maximal drei 5-tägigen Dekontaminierungszyklen mittels handelsüblicher octenidin-basierter Produkte war bei 68% aller primär positiv getesteten PatientInnen eine vollständige Sanierung von MRSA möglich.
Durch die nachhaltige Umsetzung der durch die Studie optimierten Hygienerichtlinien waren ohne weitere Intervention auch nach 3 – 6 Monaten immer noch 70% der primär positiven PatientInnen hinsichtlich MRSA keimfrei.
Gewinner Kategorie Simulation
Medical Simulation and Emergency Management Research Group
Klinische Abteilung für Allgemeine Anästhesie und Intensivmedizin
Universitätsklinik für Anästhesie
Allgemeine Intensivmedizin und Schmerztherapie
Medizinische Universität Wien
Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Bernhard Rössler
MIH Univ.-Prof. Dr. Dagmar Bancher-Todesca
„Fokus Geburtshilfe: Interdisziplinäres Teamtraining zur Versorgung von Müttern und Kindern während geburtshilflicher Notfallsituationen“
GewinnerbeitragGewinnerbeitrag Kategorie Simulation
Medical Simulation and Emergency Management Research Group
Klinische Abteilung für Allgemeine Anästhesie und Intensivmedizin
Universitätsklinik für Anästhesie
Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Bernhard Rössler
MIH Univ.-Prof. Dr. Dagmar Bancher-Todesca
„Fokus Geburtshilfe: Interdisziplinäres Teamtraining zur Versorgung von Müttern und Kindern während geburtshilflicher Notfallsituationen“
Aufgrund des medizinischen Fortschritts ist die Sterblichkeit rund um die Geburt in den letzten Jahrzehnten in Österreich deutlich zurückgegangen. Kommt es während der Geburt zu Komplikationen, ist eine rasche effiziente und professionelle Kooperation durch ein multidisziplinäres Team notwendig um für Mutter und Kind ein bestmögliches Überleben sicherzustellen.
Die Fähigkeit von Teams, die für die Versorgung von kritischen Notfällen benötigt werden lassen sich nicht ausschließlich aus Büchern oder im klinischen Alltag erlernen. Seit 2013 werden daher an der Medizinischen Universität Wien, realitätsnah am Simulator, interdisziplinäre Trainings abgehalten. Diese werden als szenarienbasierte Simulation (z.B. Schulterdystokie, postpartale Blutung, Eklampsie) veranstaltet um eine strukturierte Versorgung während eines Notfalls zu üben. Dies bietet die Grundlage für eine wesentliche Verhaltensoptimierung in der Routine und der gesteigerten PatientInnensicherheit im Notfall.
Besonderes Augenmerk wird neben der Beherrschung der technischen Fertigkeiten auf die Zusammenarbeit im Team bzw. auf nicht-technische Fertigkeiten (Situationsbewusstsein, Teamfähigkeit, Führungsqualitäten, Kommunikationsverhalten) gelegt.
Nach maximal drei 5-tägigen Dekontaminierungszyklen mittels handelsüblicher octenidin-basierter Produkte war bei 68% aller primär positiv getesteten PatientInnen eine vollständige Sanierung von MRSA möglich.
Trainiert wird am lebensähnlichen Simulator einer schwangeren Patientin. Dieser ermöglicht Pathologien des Geburtsvorgangs zu üben. Der Simulator wird über eine Steuerungseinheit durch Simulationsexperten bedient. Die Reaktionen der Gebärenden werden kontinuierlich an die gesetzten Handlungen angepasst. Durch den Einsatz einer Videoanlage ist es möglich über die Lernziele im Debriefing gemeinsam zu reflektieren und positive Verhaltensänderungen zu festigen.
Anerkennungspreis Kategorie Niedergelassener Bereich
Wölfl Internistisches Zentrum Brigittenau
Dr. Martina Wölfl
Mag. Martina Anditsch
„Pharmazeutisch/medizinischer Medikationscheck bei der Problempatientin mit Polymedikation in der Ordination“
GewinnerbeitragGewinnerbeitrag Kategorie Niedergelassener Bereich
Wölfl Internistisches Zentrum Brigittenau
Mag. Martina Anditsch
Dr. Martina Wölfl
„Pharmazeutisch/medizinischer Medikationscheck bei der Problempatientin mit Polymedikation in der Ordination“
Eine Zusammenarbeit zwischen einer niedergelassenen Internistin und einer Klinischen Pharmazeutin 1x/alle 2 Wochen für 4 Stunden soll in der Ordination etabliert werden, um klinisch relevante Inter-aktionen und Nebenwirkungen bei der Patientin aufgrund der Einnahme einer Multimedikation zu vermeiden, Beschwerden zu lindern oder körperlichen Schäden vorzubeugen (z.B. Niereninsuffizienz, Elektrolytstörungen).
Projektzeitraum:
Jänner 2014 bis Jänner 2015
Ergebnis:
Bei allen Problempatientinnen, die von Ärztin und Apothekerin gemeinsam angeschaut wurden, konnte eine Reduktion der Medikation vorgenommen werden. Wobei der Therapieerfolg zumindest erhalten, allerdings meistens substantielle Verbesserungen für die Patientin erreicht werden konnten. Im Durchschnitt konnte die Medikation um 2,7 Medikamente pro Patientin reduziert werden.